Ecuador – Bananenrepublik am Äquator

Wieder zurück von den einzigartigen Galapagos Inseln machten wir uns daran das Festland von Ecuador zu erkunden. Wir waren schon sehr gespannt auf die Bananenrepublik am Äquator was in diesem Falle nicht abwertend gemeint ist. Denn schließlich ist Ecuador der größte Bananenexporteur der Welt und das gelbe Gold ist noch immer eine der Hauptdevisenbringer des Landes.

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Obwohl wir Bananen in Hülle und Fülle gesehen und bis zur Verstopfung gegessen haben wird Ecuador für uns nicht primär als Bananenrepublik sondern eher als eine Reis und Hendl Nation in Erinnerung bleiben. Reis scheint nämlich das wichtigste Nahrungsmittel zu sein und uns würde es nicht überraschen, wenn in Ecuador pro Kopf mehr davon gegessen wird als in Asien.

Wobei Reis hier das Hauptgericht ist und als Beilage meistens ein kleines Stück Hendl oder zur Abwechslung auch mal ein kleines Stück Rindfleisch serviert wird. Nach unserem Geschmack handelt es sich dabei um eine kulinarisch verkehrte Welt am Äquator. Zum Glück fahren wir weiter Richtung Südhalbkugel, wo wir bereits wissen, dass die Fleischstücke wieder größer werden.

Apropos Äquator. Natürlich mussten auch wir zu der mythischen Nulllinie fahren und konnten uns somit selbst davon überzeugen, dass das Wasser auf der Nordhalbkugel gegen den Uhrzeigersinn und auf der Südhalbkugel im Uhrzeigersinn abfließt. Angeblich hat das mit dem sogenannten Korillius Effekt zu tun aber ganz verstanden haben wir das nicht. Dass man am Äquator aufgrund der höheren Zentrifugalkräfte weniger wiegt als an den Polen (leider nur um 0,3%) leuchtet uns hingegen ein.

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Mehr beeindruckt als von den Phänomenen am Äquator waren wir aber von den farbenfrohen Märkten u.a. in Otavalo oder in Saquisili. Dort kommen am Markttag die umliegenden Dörfer zusammen um angefangen von Obst, Gemüse, diversen toten und lebenden Tieren (Meerschweinchen, richtige Schweinchen, Kühe, Lamas und natürlich Hendl) bis hin zum Alpaca Pullover alles zu verkaufen.

Nicht weniger farbenprächtig und turbulent ging es auch am Corpus Christi Fest in Pujili zu, das wir gemeinsam mit Monika und Karl (www.motorrad-panamericana.de) besucht haben. Das Spektakel hat mit unserer Fronleichnamsprozession wenig zu tun und erschien uns eher als eine Mischung aus Winteraustreibung (obwohl es am Äquator natürlich keinen Winter gibt) und Musikfest.

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Sehr gut gefallen haben uns auch die Städte Quito und Cuenca, die aufgrund der gut erhaltenen spanischen Kolonialarchitektur sicher zu den schönsten Städten Südamerikas zählen.

Landschaftlich wird Ecuador von den vielen und zum Teil auch noch aktiven Vulkanen dominiert wobei vor allem der Cotopaxi (5.897 m) aufgrund seiner perfekten Kegelform und der Chimborazo (6.310 m) als höchster Berg Equadors hervorstechen. Ersteren haben wir bis auf eine Höhe von 5.000 m erklommen was zugegebenermaßen keine allzu große alpinistische Leistung war da der Ausgangspunkt unseres Treks bereits auf 4.500 m lag.

Den Chimborazo haette ich gerne bestiegen, ist sein Gipfel doch jener Punkt der Erde – und nicht etwa der Mt. Everest -, welcher der Sonne am nächsten liegt. Wieder so eine Besonderheit des Äquators (die Erde ist hier dicker). Leider übersteigt der Chimborazo meine bergsteigerischen Fähigkeiten weshalb mein Ziel auf dieser Reise noch einen 6.000er zu erklimmen wohl auf Peru oder Bolivien wird warten müssen.

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Unterwegs waren wir in Ecuador übrigens ausschließlich mit öffentlichen Bussen. Diese sind zum Teil zwar ziemlich alt machen aber doch einen verlässlicheren Eindruck als etwa in Nepal. Wartezeiten gibt es zumindest zwischen den größeren Städten fast keine und selbst die entlegensten Orte kann man mit ein paar mal Umsteigen problemlos erreichen. Von wegen Bananenrepublik …

3 Antworten auf „Ecuador – Bananenrepublik am Äquator“

  1. Hallo ihr Lieben!
    Der Bericht ist sehr überzeugend. WAie schmecken die frisch geernteten Bananen? Habt ihr die Obst und Gemüsesorten auf den Märkten ausprobiert?
    Bussi

  2. Hallo Ausreisser,

    bei uns regnet es. D.h. regen, regen und nochmals regen. Hin und wieder sieht man auch die Sonne aber nicht sehr oft……
    Hoffentlich habt’s Glück und die Staumauern halten – dann seits auch vor der Isarflutwelle auf Südamerika sicher.

    In diesem Sinne – schon mal die Tauchausrüstung bereit legen – Laura kann schon schwimmen und ist deshalb nicht in Gefahr.

    Liebe Grüße

  3. Ihr Lieben!
    wiedereinmal macht ihr uns Lust auf ein weiteres Land, das bis dato noch nicht wirklich auf unserer Liste stand. Den Reis muss man halt fuer die Dauer einfach hinnehmen. 😉
    Ja und Klaus, Du bist wiedereinmal sensationel im Bild gesprungen.
    lg und Prost aus (ungewollt wieder) Stgo
    johannes

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