Good morning Vietnam!

Nachdem wir nun schon fast 3 Monate unterwegs waren, ist unser Hauptziel in Vietnam der Strand und die damit verbundene „faule Haut“ gewesen. Und dieses Ziel haben wir auch zu 100 % erreicht, daher kommt unser Bericht etwas verspaetet und faellt eher knapp aus.

 

Um von Kambodscha nach Vietnam einzureisen, haben wir uns diesmal fuer die absolute Touri-Variante entschieden und haben in Phnom Penh eine 3 taegige Mekong-Delta-Tour inkl. Besichtigung einer Fischfarm und einer Reisnudelfabrik gebucht. Nicht zuletzt auch deswegen, weil wegen des bevorstehenden Tet-Festes (das chinesische Neujahr) sogut wie alle Verkehrsmittel entweder ausgebucht waren oder eingestellt wurden. So sind wir also mit ca. 10 anderen auf einem winzigen Boot nach Vietnam eingereist. Entgegen unserer Befuerchtungen ist dieser Grenzuebergang ganz ohne zusaetzliche „Stempelgebuehr “ moeglich. Vielleicht war diese aber schon im Tourpreis inbegriffen…

 

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Ein Teil der Strecke nach Cantho haben wir auf Seitenarmen des Mekong zurueckgelegt und sind so quasi direkt durch die Hinterhoefe der Vietnamesen gefahren und haben hautnah ihr Alltagsleben am, im und auf dem Fluss erlebt. Das Flusswasser wird zum Waschen von Geschirr, Waesche, Autos, Kinder, Wasserbueffel usw. verwendet.

 

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Gleichzeitig dient der Mekong auch als Hauptverbindungsader und Shoppingmeile auf der nahezu alle Geschaefte auf kleinen Booten abgewickelt werden. Im Delta gibt es einen riesigen schwimmenden Markt, wo sich taeglich die halbe Bevoelkerung trifft um einzukaufen. Die Haendler stecken ein Musterexemplar ihrer Waren auf ein langes Bambusrohr und werben so fuer alle weithin sichtbar fuer das Tagesangebot.

 

Die Besichtigung der Fischfarm um 7 Uhr in der Frueh haben wir in ca. 2 Minuten hinter uns gebracht, da unser Guide leider nicht sehr gut Englisch sprach und offensichtlich noch nicht ganz munter war. Die Fische werden unter einer Art Hausboot in einem Kaefig gezuechtet, und ueber Falltueren im Boot gefuettert.

 

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Auf meine Frage, wie die Fische in den Kaefig eingesetzt werden, der doch relativ grobmaschig ist, bekam ich als nach langem Ueberlegen die knappe Antwort: „Fischpaste“. Hier haben wir also die Antwort auf alle zukuenftigen Ernaehrungsprobleme: Man nehme Fischpaste, fuege etwas Wasser hinzu und voila schon hat man Instant-Fisch. Ob das auch mit einem Suppenwuerfel funktioniert, wenn wir das naechste Mal Lust auf Steak haben?

 

Nach diesem „lehrreichen“ Ausflug sind wir noch rechtzeitig in Ho Chi Min City (dem ehemaligen Saigon) eingetroffen um dort den Beginn des Tet-Festes zu erleben. Die Feierlichkeiten haben am 26. Jaenner begonnen und dauern ca. 14 Tage. Da die Vietnamesen gleichzeitig auch das endgueltige Ende des Vietnamkrieges begehen, ist das Neujahrsfest das wichtigste im ganzen Jahr. Dementsprechend ist das halbe Land unterwegs, um Verwandte zu besuchen und zu feiern.

 

Fuer uns war es ausgesprochen interessant, wie ruhig und gesittet das neue Jahr eingezeahlt wurde. Die Innenstadt von Saigon hat von Menschen nur so gewimmelt, aber alle sind mehr oder weniger still auf ihrem Plaetzchen gestanden und haben gewartet. Ein kurzer Begeisterungsausbruch bei Beginn des Feuerwerkes und dann war es wieder ruhig. Ca. 2 Sekunden nach Ende des Feuerwerkes ist dann auch jeder aufgebrochen und die Feier war vorbei. Ein krasser Gegensatz zum sonstigen Alltagsleben, wo sogar ein kleines Mittagessen zum lauten sozialen Event wird.

 

Nach ein paar Tagen Entspannung pur am Strand von MuiNe hat uns die Besichtigung der ChuChi-Tunnel in der Naehe von Saigon wieder sehr auf den geschichtlichen Boden der unmittelbaren Vergangenheit dieses Landes gebracht. Einfach unglaublich, unter welchen Bedingungen der Widerstandskampf der Vietkong stattgefunden hat. Und wieder einmal wurde mir bewusst, wie wenig wir in der Schule ueber die Zeit nach 1940 gelernt haben…

 

 

4 Antworten auf „Good morning Vietnam!“

  1. Hallo liebe Ursula,
    ich bin immer wieder von den wirklichkeitsnahen, interessanten Beschreibungen fasziniert. Es ist wunderbar, daß Sie so etwas erleben.
    Ich pflichte Ihnen bei, daß wir in der Schule nichts gelernt haben, was nach 1940 passiert ist – die „Punischen Kriege“ haben keinen Realitätsbezug zu uns mehr.
    Herzliche Grüße
    Christine Mader

  2. Hallo ihr Lieben!

    Nun habe ich schon länger nicht mehr bei euch „reingeschaut“ und hatte nun nen Haufen zum „Nach- und Aufarbeiten“!
    Toll was ihr da täglich erlebt und vor allem wie ihr uns Daheimgebliebenen mitleben läßt!
    Abgesehen davon, freue ich mich einmal auf ein Wiederhören oder Wiederlesen!

    Nun gebt auf euch acht und genießt die Zeit!

  3. Hallo ihr Zwei!
    Danke für die Berichte aus der Ferne! Einen gibts jetzt dorthin zurück!
    Wir schreiben den 17.2. und in Wien liegt Schnee – viel Schnee! Vielleicht habt ihr in Asien unter Palmen schon vergessen, was das ist? Zur Erinnerung: Schnee, dass ist das weiße Zeugs das so auf Gehwegen rumliegt, weil es einfach da hingefallen ist aber unbedingt weg soll, weil der Wiener Weitwanderer darauf immer umfallen tut, wenn es eine Höhe von zwei Zentimeter überschreitet und seinen Weg kreuzt. Tja, und das mögen wir hier in der Firma nicht. Apropos Schritte; deren habt ihr ja in den letzten Monaten schon viele getan! Ich nur einen – dafür einen entscheidenden! Ich habe erfolgreich die 100 Kilo überschritten! Ich wünsch Euch noch viel Spaß und das Euch die Blasenpflaster nie ausgehen!

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