Rapa Nui – der Nabel der Welt?

Die Osterinsel bzw. “Rapa Nui” wie die Insel eigentlich heißt, liegt 3.700 km östlich von Chile und 4.000 km westlich von Tahiti. Im Zeitalter von Internet, Langstreckenflügen und globalen Netzwerken ist es schwer vorstellbar, dass diese 117 km² “große” Insel, wirklich die gesamte Welt dieser längst verschwundenen Kultur dargestellt hat. Kein Wunder, dass die Einwohner ihre Insel daher für den Nabel der Welt hielten. Wie dieses kleine Stück Land mitten im Nirgendwo überhaupt entdeckt und erfolgreich besiedelt werden konnte ist uns nach wie vor ein Rätsel.

Ebenso rätselhaft sind die vielen Moai – die großen Steinfiguren – die auf der gesamten Insel zu finden sind. Diese tonnenschweren Figuren wurden mit einfachen Steinwerkzeugen aus einem großen Krater herausgemeiselt und nur mit Körperkraft kilometerweit über die Insel transportiert. Dort wurden diese als Erinnerung an den Häuptling – also eine Art überdimensionaler Grabfigur – aufgerichtet und fungierten gleichzeitig als Schutzgeist für das Dorf. Die Moai haben erst zu „leben“ begonnen, wenn diesen am Bestimmungsort als letzten Schritt die Augen eingesetzt wurden. Die vielen Moai, die auf dem Weg zu den Ahu’s (Steinaltar, auf dem die Moai errichtet wurden) zerbrochen sind, wurden einfach an Ort und Stelle liegen gelassen. Daher kann man heute sehr gut die „Reiseroute“ anhand der gestrandeten Figuren nachverfolgen.

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Im großen Bürgerkrieg, der aufgrund von Überpopulation und dem daraus resultierenden Nahrungsmangel zwischen den beiden Bevölkerungsgruppen ausgebrochen ist, wurden alle Moai umgeworfen und die Augen zerstört um dem gegnerischen Dorf „Mana“ – seine Energie und den Schutz – zu nehmen.
Heute sind bereits einige dieser Moai wieder aufgerichtet worden und bilden so die einzigartige Kulisse von Rapa Nui.

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Dass die Bevölkerung ursprünglich aus dem polynesischem Raum kommt, konnten wir schon bei der Ankunft am Flughafen erkennen. Denn Theresa, die knapp 58-jährige Tochter unserer Zimmerwirtin, hat uns stilgerecht mit Blumenkränzen empfangen. Unser Hostal „Tahai“- das in einem wunderschönen Garten mit Avocado-, Mango-, Guava- und Zitronenbäumen steht – gehört Maria. Und Maria ist das Oberhaupt ihrer großen Sippe: Die 73-jaehrige hat 11 Kinder, 37 Enkelkinder und bereits 9 Urenkel. Und da Maria selber 13 Geschwister hat, beherrscht ihre Familie so nebenbei die gesamte Insel – jedenfalls ist es uns so vorgekommen.

Unser 5-tägiger Abstecher auf die Osterinsel, den wir gemeinsam mit Katharina und Johannes gemacht haben, wird sicher eines der Highlights unserer Reise bleiben. Nicht nur die überraschend grüne Landschaft mit den vielen wilden Pferden die zwischen gestürzten Moai grasen, die spektakulären Krater und die Gastfreundschaft der Menschen werden im Gedächtnis bleiben sondern besonders das Gefühl wirklich am Ende der Welt zu sein. Ob das jetzt allerdings der Nabel ist, und nicht doch ein anderes Körperteil bleibt offen…

4 Antworten auf „Rapa Nui – der Nabel der Welt?“

  1. Hallo!
    Bin beeindruckt von den schönen steinernen Gesellen. Es scheint nun auch wieder wärmer geworden zu sein. Was bitte sind die Vogelmannriten? Alles Liebe Mama

  2. Moin moin,

    nur kurz zur Klarstellung: der Nabel der Welt ist natürlich München und kann deshalb nicht 3.700 km östlich von Chile und 4.000 km westlich von Tahiti liegen. Es handelt sich folglich um ein anderes Körperteil (wir diskutieren gerade ob es sich eher um die große Zehe oder den Fußnagel hierauf).

  3. Holà amigos!

    ja, ja, ein anderes offenes Koerperteil – besonders wenn man genau dort mit einem Platten festsitzt! Da hat noch nicht einmal das Mana geholfen. Aber die Mannerschnitten und der gute Speck waren der beste Trost.
    Danke sehr an dieser Stelle nach TIROL!!!

    Bezugnehmend auf unsere theoretische Busrechnung: ich mag Euren Humor 🙂

    buen viaje
    j.

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