Argentinenralley: Salta – Cafayate

Nach einer weiteren 9stündigen Busfahrt von San Pedro de Atacama in Chile nach Salta in Argentinien die unter anderem über einen Pass mit 4.736 m und durch ein paar wunderschöne Salzwüsten führt sind wir spät am Abend gut in Salta eingetroffen. Den nächsten Tag haben wir mit faulenzen bzw. einer erneuten Feldstudie betreffend günstiger Autovermietungen verbracht. Bei einem der Vermieter haben wir zufällig Angus, einen Fotografen aus Australien kennengelernt, der ebenfalls auf der Suche nach einem Mietauto war. Und da die Preise durchaus europäischen Standard haben, haben wir uns kurzentschlossen „auf ein Packerl“ geworfen. Nachdem Christoph, den wir bereits in Chile getroffen haben, ebenfalls in Salta angekommen ist war unser Quartett vollständig und wir haben uns am Montag mit minimalem Gepäck in unseren kleinen Fiat gequetscht um die Strecke nach Cachi und Cafayate zu erkunden.

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Die ersten 3 Stunden führten wieder einmal von einer durchaus angenehmen Höhe von 1.400 m auf ca. 3.300 m. Unterwegs haben wir im Nationalpark Los Cardones unzählige riesige Kakteen gesehen, die maximal 1 cm pro Jahr wachsen. Sowohl in Chile als auch in Argeninien und Boliven wurden traditionellerweise beim Bau vieler Gebäude dieses ausgesprochen harte und widerstandsfähige Kakteenholz verwendet. Heutzutage werden sehr viele Souvenirs (teilweise nette Sachen aber auch unglaublich viel Ramsch) aus den Kakteen gefertigt. Daher gibt es in allen 3 Ländern jetzt große Nationalparks in denen diese „langsamen“ Pflanzen streng geschützt sind und damit auch noch für die Nachwelt in Natura erhalten bleiben.

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Nach der Passüberquerung geht es hinunter in Richtung Cachi. Die Luft wird immer dicker und dichter. Das hat leider nicht nur mit der abnehmenden Höhe zu tun, sondern hauptsächlich mit der Schotterpiste, in die sich unsere Straße verwandelt hat. Und diese Piste wird uns nun für die nächsten 250 km begleiten. Gut geschüttelt erreichen wir gegen 15:00 Uhr den hübschen Ort Cachi, wo wir uns bei einem wohlverdienten Kaffee entspannen.

Die Piste nach Angastaco, unserem angestrebten Übernachtungsort ähnelt immer mehr einer Ralleystrecke. Doch Klaus und Brösel (wie das Auto einstimmig nach unserer Mittagspause getauft wurde, die wir wegen Staubattacken ins Auto verlegen mussten) haben sich auch von Bachüberquerungen nicht aus der Ruhe bringen lassen. Nachdem wir ein Quartier aufgetrieben haben sind wir verdreckt, müde und vor allem hungrig in das „Dorfgasthaus“ von Agastaco eingefallen. Lorenzo der ungefähr 60-jährige Besitzer, der stark einem Gaucho ähnelt, hat uns sofort freundlich umsorgt und die Gitarre ausgepackt, nachdem wir vorher noch seine Postkartensammlung aus der ganzen Welt gebührend bewundert haben. Witziges Detail am Rande: Lorenzo ist übrigens auch auf Facebook zu finden, wie er uns stolz berichtet hat!

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Nach einem schnellen Frühstück – natürlich wieder bei Don Lorenzo – sind wir wieder in Brösel gesprungen um den 2. Teil der Ralley anzugehen. Da die Gegend mit jedem Kilometer spannender wurde und eine zerklüftete Felsformation den nächsten fotografierenswerten Stein abgelöst hat, haben wir uns in Stoppgeschwindigkeit in Richtung Cafayate vorgearbeitet. Aber alle 4 haben wir die Kilometer bis zum Ende der Schotterstraße gezählt. Am Rückweg nach Salta (auf einer sehr gemütlichen Asphaltstraße) konnten wir dann noch die zahlreichen Miradores, Schluchten und Felstürme im perfekten Abendlicht bewundern.

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Der letzte Staub wurde am Abend von genug Bier aus den Kehlen gespült, wobei ein Liter Bier hier übrigens 4 Pesos kostet, was ca. 80 Cent entspricht…

Eine Antwort auf „Argentinenralley: Salta – Cafayate“

  1. Ihr lieben!
    Schoen wieder was zu lesen, sogar aus einer Gegend die wir auch erkundet haben. Wir sind gut heimgekommen und leben uns langsam aber sicher wieder in das „echte“ Leben ein!
    weiterhin buen viaje
    johannes

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